Russland: Zwölf Jahre Haft für US-Bürgerin wegen Ukraine-Hilfe
Im Februar hatte der russische Inlandsgeheimdienst FSB die Festnahme der damals 33-Jährigen gemeldet, aber keine Beweise präsentiert. Der FSB behauptet, für das gesammelte Geld seien medizinische Artikel, Ausrüstung und auch Munition gekauft worden. In den USA habe die Frau mehrfach an „öffentlichen Aktionen zur Unterstützung des Kiewer Regimes“ teilgenommen.
Karelinas Anwalt Michail Muschailow sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, er werde das Urteil anfechten. Er widersprach auch der Darstellung des Gerichts, dass seine Mandantin die Schuld vollumfänglich eingeräumt habe. Vielmehr gab sie demnach nur zu, Geld überwiesen zu haben, ohne sich über den antirussischen Zweck im Klaren gewesen zu sein.
Russland wird immer wieder vorgeworfen, US-Bürger gezielt zu verfolgen und in Haft zu nehmen, um sie dann gegen Gefangene auszutauschen. Kremlkritiker sprechen von „Geiselnahmen“ durch den Moskauer Machtapparat mit dem Ziel, russische Gefangene im Ausland freizupressen. Moskau wiederum wirft Washington vor, überall auf der Welt Russen festnehmen und in die USA ausliefern zu lassen, die dann ebenfalls als Faustpfand für einen Tausch genutzt würden.