Ex-Hurrikan „Kirk“ hat Bayern mit Sturmböen von teils mehr als 100 Kilometern in der Stunde getroffen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in München erreichte der Sturm mit 105,5 Kilometern in der Stunde in Würzburg den bayernweiten Spitzenwert – gefolgt von 102,2 Kilometern in der Rhön und 101,1 Kilometern in Wunsiedel. Auf dem Brauneck-Gipfel in den Voralpen wurden 105,5 Kilometer in der Stunde gemessen.
Nach Angaben der Integrierten Leitstelle in Würzburg kam es in der Stadt und Umgebung zu 30 wetterbedingten Einsätzen – allesamt wegen umgestürzter Bäume. Einige waren auf Autos und einer war auf eine Stromleitung gefallen. Verletzt wurde niemand. Die Integrierte Leitstelle Nürnberg zählte rund 200 Notrufe und 80 Feuerwehreinsätze. „Damit ist der Großraum Nürnberg diesmal recht glimpflich davongekommen.“ Die Deutsche Bahn berichtete, dass einige Bäume auf Gleise gestürzt waren – und in Augsburg blieb der Zoo wegen der Sturmwarnung geschlossen.
In Oberfranken meldete die Polizei 127 Einsätze. Neben umgeknickten Bäumen wurden auch beschädigte Autos, Häuser und Schilder festgestellt. Es gab mehrere Verkehrsunfälle. Bei Kronach wurden am Donnerstagmorgen zwei Polizisten verletzt, die gerade Äste von einer Straße entfernten, als ein Baum umstürzte. Ein 23-jähriger Beamter zog sich dabei eine Platzwunde am Kopf sowie Prellungen an der Hand zu und musste kurzzeitig im Krankenhaus behandelt werden.
Zum Mittag hin war das Schlimmste nach Angaben eines DWD-Sprechers vorbei: „Wir sind jetzt im Bereich des abflauenden Windes.“ In Teilen der Alpen und des Bayerischen Waldes galten Warnungen vor Sturmböen aber noch bis in den Nachmittag oder frühen Abend.
Nach dem Sturm rechnete der DWD mit Regenschauern und einzelnen Gewittern – und dann auch schon mit einem kleinen Wintereinbruch. In den Alpen sollte die Schneefallgrenze auf rund 1500 Meter sinken, sagte ein DWD-Sprecher. Auch mit Bodenfrost sei zu rechnen. In Oberfranken könnten die Temperaturen nachts auf minus 1 Grad sinken. Am Wochenende steigen die Temperaturen dann wieder – auf tagsüber bis zu 19 Grad im Alpenvorland.