Biden hatte zuvor auf nicht schuldig plädiert, mit seiner Kehrtwende vermieden, dass bei einem Prozess weitere heikle Details aus seinem geschäftlichen und privaten Leben in aller Öffentlichkeit ausgebreitet worden wären.
Im Dezember war gegen Hunter Biden wegen mehrerer Steuerdelikte Anklage erhoben worden. Dem 54-Jährigen wird zur Last gelegt, Bundessteuern für mehrere Jahre nicht ordnungsgemäß gezahlt zu haben. Er habe Millionen für einen extravaganten Lebensstil ausgegeben, anstatt seine Steuerrechnungen zu begleichen, lautete der Vorwurf. Seine Steuern zahlte Hunter Biden erst nachträglich.
Konkret geht es um die Jahre 2016 bis Mitte Oktober 2020 – also bis kurz vor Joe Bidens Wahl zum Präsidenten. In der Zeit habe Hunter Biden mehr als sieben Millionen US-Dollar an Einnahmen verbucht, hieß es in der Anklageschrift. Er habe damals jedoch beschlossen, keine Steuern zu zahlen, sondern das Geld für andere Dinge aufzuwenden: „für Drogen, Hostessen und Freundinnen, Luxushotels und Mietobjekte, exotische Autos, Kleidung und andere Dinge persönlicher Natur, kurzum: für alles außer für seine Steuern“. Die penible Auflistung delikater Ausgaben in der Anklageschrift, etwa für Sexclubs und „Erwachsenen-Entertainment“, sorgte für großes Aufsehen.
Hunter Biden steht bereits seit mehreren Jahren wegen juristischer Dinge im Fokus der Öffentlichkeit. In einem anderen Strafprozess war er im Juni wegen illegalen Waffenbesitzes für schuldig befunden worden. In jenem Fall wurde ihm vorgeworfen, bei einem Waffenkauf falsche Angaben gemacht und seine damalige Drogenabhängigkeit verschwiegen zu haben.
Die Republikaner nutzten diese Fälle, um Stimmung gegen den US-Präsidenten im Wahlkampf zu machen und ihm damit politisch zu schaden. Joe Biden hatte stets betont, einen Sohn nicht begnadigen oder dessen Strafe abmildern zu wollen. Die Sprecherin des Weißen Hauses betonte am Donnerstag vor Hunter Bidens Schuldbekenntnis, das gelte weiter.