Biden spricht über Gründe für Rückzug als Präsidentschaftskandidat
Umfragen hätten ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und Trump prognostiziert, sagte Biden. Doch Senatoren und Abgeordnete aus seiner Partei hätten Befürchtungen geäußert, dass sein Festhalten an der Präsidentschaftskandidatur auch ihre eigenen Erfolgschancen eintrüben könnte. Er sei in der Folge besorgt gewesen, dass die Frage nach seinem Verbleib als Kandidat den Wahlkampf überschatten würde. «Ich dachte, das wäre eine wirkliche Ablenkung», sagte er. Zudem habe er sich schon im Wahlkampf 2020 als Präsident des Übergangs zu einer jüngeren Generation gesehen, erklärte Biden.
Biden hatte vor gut drei Wochen seinen Rückzug als Kandidat erklärt und sich für Vizepräsidentin Kamala Harris ausgesprochen. der US-Präsident war wegen eines weitestgehend misslungenen Auftritts bei einem TV-Duell mit Trump Ende Juni heftig in die Kritik geraten. Auch Parteifreunde fingen plötzlich an, mehr oder weniger offen infrage zu stellen, ob er noch physisch und mental fit genug sei für eine weitere Amtszeit. Zunächst wollte Biden allerdings nichts davon wissen und mauerte öffentlich. Knapp einen Monat nach dem TV-Duell verkündete er schließlich seinen Rückzug.
Für die Demokraten scheint sich der Wechsel auszuzahlen. Jüngste Umfragen deuten darauf hin, dass Harris und ihr Vizekandidat Tim Walz etwas bessere Chancen haben, Trump zu besiegen. Doch die Umfragen zeigen auch: Es dürfte weiter ein sehr knappes Rennen werden.