Home » Was über Israels Angriff auf Iran bisher bekannt ist – Politik

Was über Israels Angriff auf Iran bisher bekannt ist – Politik

by Marko Florentino
0 comments


Israel hat kurz vor der US-Präsidentenwahl zum Vergeltungsschlag auf Iran ausgeholt. Man nehme „als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes“ auf Israel präzise Angriffe auf militärische Ziele in Iran vor, teilte das Militär in der Nacht mit. Nach etwa fünf Stunden mehrerer Angriffswellen erklärte die israelische Armee den Schlag am Morgen für beendet. Die „Mission“ sei erfüllt.

Wie wird Iran jetzt reagieren? Nach Angaben des Außenministeriums habe das Land das Recht und die Verpflichtung, sich gegen Aggressionen von Außen zu verteidigen. Der israelische Angriff sei ein Verstoß gegen das Völkerrecht. Die Nachrichtenagentur Tasnim zitierte zudem eine anonyme Quelle aus der Staatsmacht mit den Worten: „Es besteht kein Zweifel daran, dass Israel auf jede Aktion eine angemessene Antwort erhalten wird.“ Tasnim gilt als Sprachrohr der Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht.

Israels Luftangriff erfolgte über eine Distanz von etwa 1500 Kilometern. Es ist der erste bekannte groß angelegte Angriff einer fremden Macht in Iran seit dem ersten Golfkrieg zwischen der Islamischen Republik und dem Irak in den 1980er-Jahren.

Laut dem israelischen Militär griffen Kampfflugzeuge Anlagen zur Herstellung von Raketen an. Auch Boden-Luft-Raketenstellungen sowie weitere iranische Luftabwehrsysteme seien attackiert worden. Hunderte Kampfflugzeuge und Flugkörper waren laut israelischen Medien beteiligt. Es seien etwa 20 Ziele in Iran bombardiert worden. Iranische Medien berichteten von Explosionen im Raum der Hauptstadt Teheran, in der 15 bis 20 Millionen Menschen leben. Am frühen Morgen waren auch Explosionen im Stadtzentrum zu hören und Feuer der Luftabwehr zu sehen.

Unklar war, welche Ziele genau getroffen wurden. Iranische Medien berichteten am Morgen zunächst über „begrenzte Schäden“ an Militärstützpunkten. Ob es Opfer gab, war zuerst ebenfalls unklar. Am Vormittag meldete dann die staatliche Nachrichtenagentur Irna, zwei iranische Soldaten seien bei den Angriffen getötet worden. Die Agentur berief sich auf eine Erklärung des Militärs.

Israel macht Drohung wahr

Israels Gegenschlag erfolgte in Reaktion auf die jüngste iranische Raketenattacke. Am 1. Oktober hatten die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, rund 200 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff erfolgte nach einer Reihe von gezielten Tötungen durch Israel, die sich gegen zentrale Akteure in Irans Netzwerk nichtstaatlicher Verbündeter wie der libanesischen Hisbollah-Miliz und der islamistischen Hamas richteten. Israel hatte daraufhin Vergeltung angekündigt.

Israels Armee teilte in der Nacht mit, dass Generalstabschef Herzi Halevi den Angriff von der unterirdischen Kommandozentrale der Luftwaffe aus dem Militärhauptquartier in Tel Aviv leite – zusammen mit dem Kommandeur der israelischen Luftwaffe, Tomer Bar.

Israels Kabinett hatte den Vergeltungsschlag örtlichen Medienberichten zufolge kurz vor dem Angriff autorisiert. Eine entsprechende Telefonkonferenz mit Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant habe am Freitagabend stattgefunden, berichtete die Zeitung Haaretz. Die Minister seien in den vergangenen Tagen über den Rahmen des offensichtlichen Angriffsplans informiert worden, hieß es. Nach Beginn des Angriffs hielt Netanjahu nach Angaben seines Büros eine Lageberatung im Militärhauptquartier in Tel Aviv ab. An dem Treffen im unterirdischen Kommandozentrum der israelischen Luftwaffe seien auch Generalstabschef Halevi, Verteidigungsminister Gallant sowie die Chefs der Geheimdienste Mossad und Schin Bet beteiligt gewesen.

Ein israelischer Beamter erklärte dem US-Sender NBC News, Israel greife keine Atomanlagen oder Ölfelder in Iran an. „Wir zielen auf Dinge, die uns in der Vergangenheit bedroht haben oder in der Zukunft bedrohen könnten“, sagte er. Laut dem israelischen Militär handelt es sich um „präzise Angriffe auf militärische Ziele in Iran“.

Berichte: USA nicht an Angriff beteiligt

Laut US-Medien waren die amerikanischen Streitkräfte in der Region nicht an dem Angriff beteiligt. Israel habe seinen wichtigsten Verbündeten USA jedoch vorab informiert, meldeten US-Medien. US-Präsident Joe Biden wurde von seinem Sicherheitsberater-Team über die Angriffe Israels auf Iran unterrichtet. Biden verfolge die Situation weiter, berichteten mit Biden mitreisende Journalisten.

Iran arbeitet offenbar an mehreren Angriffsszenarien

Irans Revolutionsgarden hatten in den vergangenen Tagen immer wieder betont, entschieden auf einen Angriff reagieren zu wollen. Israels Armeesprecher Daniel Hagari warnte Iran nach Ende des Schlags vor weiterer Eskalation. „Sollte das Regime in Iran den Fehler begehen, eine neue Eskalationsrunde einzuleiten, sind wir verpflichtet, darauf zu reagieren“, sagte Hagari am Morgen.

Irans Militär arbeitete laut einem Medienbericht an mehreren Angriffsszenarien. Sollte Israel massiv angreifen und beispielsweise auch die Öl- und Nuklearanlagen des Landes ins Visier nehmen, werde die Reaktion heftig ausfallen, berichtete die The New York Times unter Berufung auf vier iranische Beamte, darunter zwei Mitglieder der Revolutionsgarden.

„Wie jedes andere souveräne Land der Welt hat der Staat Israel das Recht und die Pflicht zu reagieren“, erklärte das israelische Militär am Samstagmorgen. Israel werde es Iran nicht erlauben, „sich weiter hinter seinen Stellvertretern zu verstecken“, schrieb Israels UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X. Israel habe der internationalen Gemeinschaft gegenüber immer wieder deutlich gemacht, „dass wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen werden, um die Bürger Israels zu schützen“, schrieb Danon weiter.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr kommt es immer wieder zu Angriffen der sogenannten „Widerstandsachse“ von Verbündeten Irans auf Israel. Dazu gehören neben der Hisbollah in Libanon und der Hamas im Gazastreifen auch Milizen im Irak sowie die Huthi-Rebellen in Jemen.



Source link

You may also like

Leave a Comment

NEWS CONEXION puts at your disposal the widest variety of global information with the main media and international information networks that publish all universal events: news, scientific, financial, technological, sports, academic, cultural, artistic, radio TV. In addition, civic citizen journalism, connections for social inclusion, international tourism, agriculture; and beyond what your imagination wants to know

RESIENT

FEATURED

                                                                                                                                                                        2024 Copyright All Right Reserved.  @markoflorentino