Dass Popmusik so unerträglich langweilig geworden ist, wie natürlich nur Menschen ab einem gewissen Alter finden, liegt nicht zuletzt an den USA. Von dort kommt nur Perfektion. Da sitzt jeder Ton, jede Locke, jedes weit ausgeschnittene Kostüm so nietnagelfest an der exakt dafür vorgesehenen Stelle, dass man sich hier im alten Europa wundert, wie das wohl geht. Vermutlich mit Autotune, tonnenweise Haarspray und doppelseitig klebendem Mehrzwecktape. Es ist natürlich irre beeindruckend, wie die abliefern. Und so effizient: Nach einmaligem Durchhören des neuen Beyoncé-Albums – 26 Songs, Gesamtlänge 78:21 Minuten – reicht es erst mal wieder mit Musik für gut und gerne zwei Monate. So ein Bedeutungsdonnerwetter. So ein Produktionsmaximum. So ein Pophymnen-Bombast. Es rollt über einen hinweg wie eine Lawine und hinterlässt einen erschöpft und auch ein bisschen traurig, trotz all der Bewunderung, die es einem abtrotzt.