Der Fußballtrainer Vito L. galt als idealer Coach. Doch er soll über Jahre etwa 30 Kinder und Jugendliche missbraucht haben. Um seine «Behandlungen» durchzuführen, gab er sich als Physiotherapeut aus.
Die Prozedur war immer dieselbe, über Wochen, Monate, ja sogar Jahre: Ein Termin beim Trainer in Kabine 2, splitternackt ausziehen, hinlegen, er sperrt die Türen ab und es folgt das, was er «Behandlung» nennt. Über sechs Jahre hinweg soll ein Fußballtrainer bei einem Verein im Landkreis München Jugendliche und Kinder sexuell missbraucht und teils vergewaltigt haben, fast 1000 Fälle listet die Anklage. Gerichtssprecher Laurent Lafleur kann sich in Bayern «an keinen Fall von dieser Dimension erinnern». Und es steht der grauenvolle Verdacht im Raum, dass der Mann während seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Fußballtrainer auch in anderen Vereinen Kinder und Jugendliche missbraucht haben könnte. Nur: Wie konnte das alles passieren?