Robert Habeck reist in die Ukraine – und trifft sein früheres Ich. Denn dort, wo er einst das grüne Tabu der Waffenlieferungen brach, wirbt er nun für mehr Rüstungsproduktion. Die Gastgeber danken es ihm.
Frühmorgens findet sich Robert Habeck plötzlich im Krieg wieder. In Kiew heulen die Sirenen, und auch der deutsche Vizekanzler macht sich vorsichtshalber auf den Weg in den Schutzraum. Es ist 4.40 Uhr. Gemeinsam mit anderen kauert Habeck in der Tiefgarage seines Hotels. Am Ende ist es nur wieder einer dieser Alarme, bei denen nichts passiert. Die aber ausreichen, um eine Nacht zu zerstören und Menschen zu zermürben, selbst im sonst so scheinbar normalen Kiew. «Der Alarm ist vorüber», verkündet nach anderthalb Stunden die Stimme der ukrainischen Warn-App. «Möge die Macht mit euch sein.»