Stahl verursacht enorme Mengen an Treibhausgasen, also muss die dreckige Branche sauber werden. Nur steckt sie sowieso in der Krise – und hat deshalb eine lange Wunschliste an die Bundesregierung: Es geht um den Strompreis, um Staatsaufträge und um China.
Der „Nationale Stahlgipfel“ in Duisburg war schon länger geplant. Am Montag aber wird die Veranstaltung überschattet vom Chaos bei einer Duisburger Firma: Thyssenkrupp Steel Europe, dem größten Hersteller im Land. Vor der Mercatorhalle in der Innenstadt protestieren am Mittag Hunderte Stahlarbeiter, und neben Bannern mit Branchen-Slogans – sehr beliebt: „Stahl ist Zukunft“ – sind Schmähungen für Miguel López zu sehen. Der umstrittene Thyssenkrupp-Chef hat Vorstände der Stahltochter rüde aus dem Konzern gedrängt, die IG Metall gegen sich aufgebracht und ein rigides Sparprogramm verordnet.