Die internationale Karriere des besten deutschen Tischtennisspielers der Geschichte ist beendet: Timo Boll hat mit Deutschlands Männerteam im Viertelfinale der Sommerspiele von Paris gegen Schweden verloren und damit seine erhoffte fünfte Medaille bei Sommerspielen verpasst. Boll, Dimitrij Ovtcharov und Dang Qiu unterlagen den Skandinaviern um Truls Möregardh 0:3, damit bleibt die DTTB-Auswahl erstmals seit der Premiere des Team-Wettbewerbs 2008 ohne Edelmetall. Da half auch die Unterstützung von Bolls Kumpel Dirk Nowitzki auf der Tribüne nicht.
Zweimal hatte die deutsche Mannschaft Silber (2008, 2021) geholt, zweimal Bronze (2012, 2016), immer waren Boll und Ovtcharov dabei. Diese Serie riss nun bei Bolls letztem großen Auftritt. In der kommenden Saison will er noch für seinen Klub Borussia Düsseldorf spielen.
Gegen das starke Doppel der Schweden mit dem früheren Weltmeister Kristian Karlsson und Anton Källberg – ein ehemaliger und ein aktueller Teamkollege Bolls bei Borussia Düsseldorf – unterlagen Boll/Qiu trotz phasenweise guter Leistung 0:3 (10:12, 8:11, 8:11). Knackpunkt war die Niederlage Ovtcharovs, der im ersten und mitunter spektakulären Einzel gegen den einstigen Neu-Ulmer Mitspieler Möregardh noch 2:3 (9:11, 11:8, 11:7, 8:11, 8:11) verlor, nach 6:2-Führung im Entscheidungssatz. Mit Bolls 1:3 (7:11, 9:11, 11:7, 8:11) gegen Källberg kam dann frühzeitig das Ende des Spiels und einer Ära.
Zuvor hatten am Dienstagmorgen die deutschen Frauen auch ohne die verletzte Spitzenspielerin Nina Mittelham das Viertelfinale erreicht. Nach zwei Einzelsiegen der erst 18 Jahre alten Annett Kaufmann besiegte die Auswahl von Bundestrainerin Tamara Boros die USA 3:2 und kämpft am Mittwoch (10 Uhr) gegen Indien um den Einzug unter die letzten Vier.